Reisen hemmt Pandemien
Vor Kurzem las ich einen sehr interessanten Artikel, dessen Link – ich finde ihn gerade nicht – ich noch nachtragen werde:
- womöglich wurden wir seit der Spanischen Grippe 1918 von einer ähnlich dramatischen Pandemie bis zum Auftreten von Covid-19 verschont, weil wir seither mehr reisen!
Das mag auf den ersten Blick merkwürdig klingen, führt Reisen nicht zur Ausbreitung von Krankheitserregern?
Ja, das tut es und genau deshalb mag es für zahlreiche Erreger bereits versteckt zur Verbreitung einer Grundimmunität beitragen, die uns gegenüber Covid-19 fehlt, weshalb der Virus so dramatisch einschlägt.
Bekannt ist, dass isolierte Völker durch den Kontakt mit uns an für uns trivialen Erkrankungen sterben können. In Amerika führte dies zum tragischen Tod von Millionen seiner ursprünglichen Bewohner.
- wenn eine komplette Isolation nicht möglich ist oder eines Tages aufgebrochen werden wird, mag ein reger Reiseaustausch also hilfreich sein und uns vor vielen Pandemien schützen
Bei Covid-19 ist dies freilich anders, denn dies ist ein neues Virus, was gerade erst auf den Menschen übersprang und sich aufgrund schneller Übertragbarkeit und mangelnder Grundimmunität rasant ausbreitet.
Fraglos hat hier Reisen mit zur explosionsartigen Verbreitung beigetragen, selbst dann, wenn Reisen insgesamt und langfristig betrachtet eher schützt als schadet.
Isolation ist keine Dauer-Lösung
Covid-19 ist also kein Anruf an uns, uns dauerhaft stärker zu isolieren. Das gilt nur kurzfristig bis der akute Ausbruch im Griff ist.
Künftigen Pandemien beugen wir durch Isolierung nicht vor, im Gegenteil wir machen sie wahrscheinlicher und schlimmer, weil wir mit Isolierung nur unsere Grundimmunität gefährden würden.
Wird die Isolation dann doch im Einzelfall durchbrochen (was eines Tages immer geschieht), mag die Katastrophe ihren Lauf nehmen. Isoldation ist also jetzt richtig, später aber falsch.
Covid-10 spricht nicht gegen offene Grenzen – unsere Webseite “die-grenzen-auf!” wird daher bald Online gehen:
- Grenzen auf bedeutet gleiche Chancen und Rechte für alle. Wenn wir Grenzen schließen vor der Not der anderen, sinkt unsere Motivation, die Not zu beseitigen. Dies können wir seit Jahrzehnten auch in der modernen Welt jeden Tag beobachten
- es ist einfacher und billiger, wenn die Tore zugehen. Das Leid der anderen lässt sich ausblenden und Almosen beruhigen das Gewissen
Eine Menschheit, die in das Weltall fliegen kann, kann die eigene Armut nicht beseitigen?
Sie kann, aber eine Welt, wo wir uns durch Grenzen abschotten, hat daran kein Interesse. Nur wenn die Grenzen aufgehen, ist die Menscheheit gezwungen, das Elend zu beseitigen. Gehen die Grenzen nicht auf, schotten sich die Reichen ab und lassen die anderen ertrinken – schauen wir ins Mittelmeer!
In Covid-Zeiten mag der Appell “die Grenzen auf” absurd wirken, ist er aber nicht. Denn wenn wir Grenzen solidarisch beseitigen, können wir selbstverständlich dennoch den Reiseverkehr solidarisch kurzzeitig beenden, wenn es für alle erforderlich ist – so wie jetzt. Kurzzeitige Isolation als Akt von Offenheit und gemeinsamer Solidarität.
Tierausbeutung verursacht Pandemien
Die eigentliche Ursache von Pandemien sind nicht Reisen und halboffene Grenzen, die eigentliche Ursache ist etwas ganz anderes, was wir unbedingt und sofort ändern können und müssen:
die Tierausbeutung!
Fast alle Epidemien und Pandemien entstehen, weil Krankheitserreger von Tier auf den Menschen springen:
- die spanische Grippe 2018 resultierte als der Erreger in den USA von Schwein auf den Menschen überging und sich sodann weltweit verbreitete
- Ebola machte den Sprung vom Affen zum Menschen, die Schweinegrippe 2008 erneut von Schwein zum Menschen
- die Vogelgrippe wird eni Problem, weil Wildvögel unsere Milliarden Hühner zu infizieren drohen, die aufgrund unserer Maßlosigkeit mittlerweiel 70 % der Vögel in der Welt darstellen
- das tödliche MERS, welches arabische Länder quält, sprang vom Kamel zum Menschen – und Covid-19, es resultiert wohl von einem Wildtier, was ebenfalls in Anbetracht der durch Tierausbeutung geschaffenen tödlichen Nähe den Sprung zum Menschen schaffte
Dort wo wir millionenfache, ja milliardenfache Nähe zwischen Tier und Mensch schaffen, dort ist die Quelle der Pandemie, dort ist auch die Quelle für Covid-19. Diese Quelle müssen wir austrocknen und nicht das Reisen.
Jetzt aussteigen
Der Ausstieg aus der Tierausbeutung als Brutstätte von Epidemien und Pandemien ist möglich, nicht langsam, sondern schnell, ja sofort.
Bitte machen Sie mit und hören Sie heute noch auf, irgendetwas zu essen, was von Tieren gewonnen wurde. Bitte ernähren Sie sich nicht in Covid-Zeiten von Tierkörpern, deren brutale Verfügbarmachung für unseren Konsum der eigentliche Grund für die Covid-19-Pandemie ist.
Es danken Ihnen die Tiere und es dankt ihnen die künftige Menschheit, die wir so und nur so vor künftigen Pandemien schützen können.
Puh, dieser Artikel ist eine wilde Mischung aus “wir brauchen ganz viel Migration (=Reisen!!!), dann wird alles gut” und “wir dürfen keine Tiere mehr nutzen (=Ausbeutung!!!), dann wird alles gut”. Also, worauf warten wir dann noch? No Borders, no Nations! Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder SARS noch Ebola auf! Mit COVID-19 zur marxistischen Weltrevolution!
Doch jetzt mal ernsthaft und der Reihe nach.
Ihre Abneigung gegen den Nationalismus in Ehren, aber Menschen haben sich schon seit Urzeiten zu Gemeinschaften zusammengeschlossen, deren Furcht vor allem Fremden als eine urtümliche Überlebensstategie innewohnt. Seine Vollendung findet dieser Drang im Aufkommen der Nationalstaaten, wie es im Laufe der vergangenen 300 Jahre auf fast allen Kontinenten der Erde beobachtet werden konnte.
Die Spanische Grippe 1918 hatte bei einer vom Ersten Weltkrieg ausgezehrten Bevölkerung in Europa leichtes Spiel. Von infizierten amerikanischen Soldaten ausgehend konnte die Krankheit aufgrund der immens erhöhten menschlichen Mobilität weiträumig in Europa verbreitet werden. Tatsächlich könnte daraus eine etwas größere Immunität gegenüber H1N1-Influenzaviren bei Europäern (wie zuletzt 2009 bei der sogenannten “Schweinegrippe” zu beobachten war) resultieren, die jedoch mit 25-50 Millionen Toten erkauft wurde.
“Bekannt ist, dass isolierte Völker durch den Kontakt mit uns an für uns trivialen Erkrankungen sterben können”. Das ist korrekt und exakt so beschreibt es Jared Diamond in seinem Buch “Guns, Germs, and Steel: The Fates of Human Societies”. Nun war die Reisefreudigkeit der eurasischen Völker zur damaligen Zeit mangels des Vorhandenseins von Flugzeug und Eisenbahn nicht wesentlich größer ausgeprägt, als die der durch “Germs” unterworfenen Völker, um hierdurch eine ausgepräge Immunität zu erreichen. Vielmehr führte die Vielzahl an domestizierten Tierarten (Hunde, Katzen, Pferde, Schafe, Schweine, Esel, Rinder, Hühner, Ziegen…), deren intensive Nutzung sowie das mehr oder weniger enge Zusammenleben von Mensch und Tier im eurasischen Raum (hier als “Tierausbeutung” angeprangert) zu unzähligen Gelegenheiten, dass Krankheiten vom Tier auf den Menschen überspringen konnten, was wiederum zu einem Immunsystem führte, welches demjenigen der nord- und südamerikanischen Völker weit überlegen war.
Bei Ihrer Auflistung der “Bestenliste” derjenigen Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übergesprungen sind haben Sie möglicherweise AIDS vergessen? Der HI-Virus sprang gemäß herrschender Meinung vom Schimpansen auf den Menschen über (möglicherweise durch Polio-Impfungen). Der Wechsel des Wirtes führt insbesondere bei Viren häufig zum Tod des neuen Wirtsorganismus, da der Erreger noch nicht an diesen angepasst ist (sieht man besonders “gut” bei Ebola, welches meistens in einer Blutorgie endet). Dies ist für den Virus eine wenig förderliche Ausbreitungsstrategie, denn überlebt der Wirt die Infektion nicht, stirbt der Virus ebenfalls.
Und ohne jetzt am Ende auch noch das Fass aufmachen zu wollen, welche Ernährungsweise die “richtige” ist, oder ob die Verfügbarkeit tierischer Proteine nun die Entwicklung des menschlichen Gehirns massiv gefördert hat, oder nicht: Was macht Pflanzen zu so viel “besseren” Lebewesen als Tiere? Nach dieser Logik dürften auch keine Pilze mehr verspeist werden, was den Konsum weiterer Lebens-/Genussmittel wie Bier, Wein, Brot… ausschließen würde, die ohne Hefe undenkbar wären.
Nun gibt es leider (?) nicht das Recht darauf, dort zu leben wo es einem am besten passt. Sollte dem doch so sein, würde ich ganz sicher nicht auf diesen seltsamen Essay antworten, sondern mir auf irgend einer Südseeinsel unter Palmen in einer Hängematte liegend von spärlich bekleideten eingeborenen Frauen jüngeren Alters Luft zufächeln lassen.
–DomRep2020
Sie schreiben aus der Perspektive einer Gesellschaft, die diese Pandemie hervorgebracht hat, bei Alten nunmehr Atemgeräte abstellen lässt (oder dies diskutiert), täglich Tierqual verursacht. Aus dieser Perspektive der Verursacher haben Sie Recht, aber aus einer anderen Perspektive haben Sie Unrecht. Und zu denm Pflanzen: Als Fleischesser vernichten Sie von diesen ein Vielfaches wie ein vegan lebender Mensch. Denn für ein Kilo der Körperteile enes getöten Tieres musste dieses gleich mehrere Kilo Pflanzen essen, zudem ist die Entwaldung ein Faktor, der durch Nutztierhaltung vorangetrieben wird, selbst den Ackerbau könnten wir bei veganer Lebensweise reduzieren und der Natur wieder freieren Raum geben, weil ein erheblicher Anteil der Flächen für den Anbau von Tierfutter gebraucht wird. Tiere empfinden wissenschaftlich belegt und eindeutig wahrnehmbar Schmerzen (reagieren deshalb auch wie wir auf Schmerzmittel, haben auch Gefühle und reagieren auf Beruhigungsmittel etc.), bei Pflanzen sind Schmerzen nicht nachgewiesen. Aber wenn sie diese haben sollten, spräche auch die dafür, zur veganen Lebensweise zu wechseln. Fleischessen ist ein parasitärer Verhaltenszug, der nur zerstört und nichts Gutes bewirkt.
ich glaube Balance würde uns allen etwas gut tun.
Bei, an manchen Stellen aggressiver Grundhaltung in der Gesellschaft, darf es nicht zur Eskalation kommen.
Es ist schon traurig genug, wenn wir viel Geld ausgeben um die Wirtschaft zu retten aber für einen innovativen Mundschutz 10 € zu viel sind.
Es muss nicht jeder Vegetarier werden aber der Fleisch gern isst sollte hinschauen wo es herkommt und wie man mit den Tieren umgeht.
Wobei jede Tierhaltung das Risiko von Zoonosen erhöht. Zudem werden Tieren überall in Massen “gekeult”, wenn beispielsweise die Vogelgrippe ausbricht, auch in Bio-Betrieben. Wie soll das verhindert werden oder soll die Ausbreitung erlaubt werden? Sterblichkeit beim Menschen ist übrigens 60 %. Ich denke, das Töten und das Essen von Tieren verstößt bereits in sich gegen die Balance, die Sie berechtigt einfordern.