Folgenden Appell stelle ich hiermit zur Diskussion:
Aus allen bisher verfügbaren Daten der Covid-19-Pandemie ergibt sich als wahrscheinliche Folgerung:
Es wird eine Zeit der Arbeitslosigkeit, eine Zeit des Mangels, eine Zeit der Not kommen. Sie ähnelt den Zeiten der Nachkriegszeit, gilt aber für den gesamten Globus.
Was könnte man sich dann für die Zukunft wünschen? Möchte man in Zukunft nicht wieder in gesichertem Wohlstand leben wie vor der Pandemie? Sehnt man sich nicht zurück in eine verklärte Zeit des üppigen Friedens?
Wenn die Pandemie eine wohltätige Wirkung haben könnte, so kann es kein gesellschaftliches Ziel sein, mit der Zukunft in eine verklärte Vergangenheit zurückzustreben.
Denn jene Zeit des Wohlstands beruhte auf einer extrem ungleichen Verteilung des Wohlstands.
Diese Zeit sorgte zudem für eine gefährliche Erderwärmung, für eine riskante Vergiftung der Atemluft, für ein Verstrahlungsrisiko durch unsicher abgesicherte Atomkraftwerke und deren Müll, für eine Versauerung der Meere und für die Möglichkeit eines Atomkrieges aus Versehen infolge der dabei benötigten Künstlichen Intelligenz.
Diese Zeit vor der Pandemie war insbesondere auch jene Zeit, vor der der britische Forscher Peter Daszak warnte: Eine Zeit des Eindringens des globalisierten Menschen in fragile Ökosysteme mit dem unabschätzbaren Risiko, Opfer von Zoonosen zu werden.
Wenn die Pandemie einen Vorteil hätte, so ist es der Vorteil einer Distanz zu jener verlorenen Wohlstandszeit.
In dieser Distanz liegt unsere Chance.
Die zu erwartende Zeit des Mangels und der Not könnte der Beginn einer Zeit der Mäßigung sein und des Endes der für uns alle ruinösen Übernutzung dieses Planeten, der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und nicht zuletzt seiner von uns vernutzten Tiere.
Dann endlich wäre die Zeit gekommen, uns wieder von Lebensmitteln zu ernähren, die unseren Organismus stärken anstelle von Nahrungsmitteln, die uns krank werden lassen.
Einige Wochen Pandemie in Venedig haben gereicht, um das Wasser in den dortigen Kanälen kristallklar werden zu lassen, in denen sogar wieder Fische auftauchen. Genau dieses Phänomen weist den Weg zu einer Distanzierung unserer bisherigen Lebensweise vor der Pandemie.
(c) by Prof. Dr. Bernhard H. F. Taureck, Philosophieprofessor i. R. TU Braunschweig
Für die Nach-Corona Zeit ist es mir persönlich noch zu früh. Wir in Europa sind da noch lange nicht durch.
Wie viel sich danach ändern wird, hängt sicherlich stark von der wirtschaftlichen Situation, Arbeitslose etc. ab. Denke aber, dass wir schlussendlich, wenn wir es halbwegs glimpflich überstehen (Situation in Österreich) es wieder wird wie früher. Mag sein, dass es im Geschäftsleben mehr Homeoffice und Videokonferenzen geben wird. Die persönliche Reiselust von vielen Bekannten in meinem Umkreis wird aber definitiv nicht weniger werden. “Es gibt ja schließlich, dass Versäumte nach zu holen”.
Wobei wir eines ja bereits jetzt wissen, die nächste Pandemie kommt, wenn wir nicht aus der Nutztierhaltung und den Wildtiermärkten aussteigen.